Des Deutschen liebstes Kind
Die allermeisten Deutschen streben nach einem Eigenheim. Wer es sich irgendwie leisten kann, baut im Laufe des Lebens ein Haus. In Zeiten niedriger Bauzinsen hat die Bauindustrie gut zu tun. Vor dem Beginn eines Hausbaus steht eine umfangreiche Vorarbeit. Im Rahmen der Planungen muss der Bauherr entscheiden, ob er selbst ein Haus baut, also ein Massivhaus errichtet, oder sich ein Fertighaus hinstellen lässt. Beide haben selbstverständlich Vor- und Nachteile.
Da jeder Mensch andere Bedürfnisse und Anforderungen hat, gibt es nicht die einzige richtige Empfehlung für den einen oder anderen Haustyp. Wer etwa handwerklich begabt ist, für den ist der Selbstbau eines Massivhauses sicherlich leichter zu stemmen als für einen Bürohengst. Wer sich wenig mit den Widrigkeiten des Bauens befassen möchte, alles aus einer Hand und fertig hingestellt haben will, für den ist das Fertighaus ideal.
Soll es ein Massivhaus sein?
So richtig Stein auf Stein gebaut, mit massiven Wänden, womöglich einem Keller und einem halben Dachgeschoss, das wäre ein Haus! Beim Massivhaus kann der Bauherr viel Einfluss nehmen auf die Raumgestaltung, den Grundriss, die Wandstärke, die Isolierung usw. und sofort. Selbst wenn ein fertiger Bauplan eines Architekten vorhanden ist. Anpassungen sind hier jederzeit möglich. Deshalb kann ein Massivhaus so individuell sein, dass keines dem anderen gleicht. Aber Individualität kostet.
Hier ein Extra, dort ein anderes Material, eine luxuriöse Treppe ins Dachgeschoss – die Kosten können explodieren. Der wichtigste Vorteil, der für ein Massivhaus spricht, ist der Keller. Der Keller ist nicht nur eine Aufbewahrungsmöglichkeit für Einweckgläser. Nicht nur ein Lager für Unnützes und dennoch aufhebenswertes Zeug. Er kann, so er richtig gebaut wurde, Feuchtigkeit vom Haus fernhalten, zur Wärmeisolierung beitragen, einen Öltank aufnehmen.
Das Fertighaus boomt
Schnell gebaut, von einer einzigen Firma, kein Ärger mit vielen unterschiedlichen Handwerksfirmen. Das sind, kurz genannt, die Vorteile des Fertighauses. Das schlüsselfertige Bauen wird immer beliebter. Der Bauherr muss vor Errichtung eines Fertighauses lediglich das bauvorbereitete Grundstück bereitstellen. Anschlüsse wie Wasser, Abwasser, Strom und Telefon sowie eine Grundplatte müssen vorhanden sein, dann kann das Fertighaus gestellt werden.
Je nach Haustyp, Herstellerfirma und eventuellen Extras dauert das Errichten eines Fertighauses 1 bis 3 Tage. Die Handwerker auf der Baustelle montieren lediglich angelieferte Bauteile. Unter Umständen verändern sie noch die Raumaufteilung oder bauen das Dachgeschoss aus. In dieser Phase kann der Bauherr noch festlegen, welche Elektroleitungen wo und wie verlegt werden sollen, wo das Fernsehkabel aus der Wand kommen soll, wo die Außenleuchten hinkommen.