Wer meint, das sei unmöglich, sei zuerst einmal an die Höhlenmenschen erinnert. Es ging zu Beginn in erster Linie um ein Dach über dem Kopf, also Schutz vor Wind und Wetter. Im Laufe der Zeit hat es sich innerhalb der Gesellschaft nun so heraus kristallisiert, das jemand, der keine Wohnung hat, entweder ein sogenannter „Obdachloser“ oder aber ein Zigeuner ist.
Beides nicht sehr gerne gesehene Menschen, in unserem Kulturkreis. Eine Wohnung, wenn schon nicht das eigene Haus, die Mietwohnung, die Möglichkeit, unter einem wasserfesten Schutzdach mit Fenstern und Türen zu schlafen, oder so etwas zumindest gemietet zu haben, ist eine Grundvoraussetzung ins unserer Gesellschaft. Ihr Markenzeichen.
Es geht auch ohne
Einige Menschen beweisen, dass es auch ohne eine feste Wohnung geht. Sie haben ihre Wohnung auf dem Rücken. Doch diese Art von Wanderern, die Brüder der Straße, die Tippelbrüder, werden heute auch immer seltener. Die Infrastruktur, die ihren Stand über Jahrhunderte möglich gemacht hat, ist verschwunden. Tippelbrüder, wie wir sie von früher kannten, passen nicht mehr in unsere beschleunigten Zeiten.
Deswegen findet man diese Spezies nurmehr in südeuropäischen Gegenden, wo sie sich auch mit dem Finden eines trockenen Platzes wesentlich leichter tun. Dann existieren natürlich die Menschen, die auf dem Wasser leben. Ist ihr Schiff, ihr Boot, eine Wohnung? Die Nomaden schlechthin sind mehr oder weniger ausgestorben. Nahezu überall auf der Welt. Auch für sie gilt dasselbe wie für die Tippelbrüder Europas. Die Infrastruktur stimmt einfach nicht mehr.
Funktioniert nicht wirklich
Das Leben ohne eine eigene Wohnung, ohne die Möglichkeit bei irgendjemand zu wohnen, ist mit sehr großen Schwierigkeiten verbunden. Abgesehen von der gesellschaftlichen Anerkennung, die sich in vielerlei Dingen äußerst, fehlt auch der schlichte Schutz der Körperlichkeit, sowohl was die Klimabedingungen angeht, als auch die Wehrlosigkeit, in die sich ein Schlafender außerhalb von geschlossenen Räumen begibt.